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Stromer ST2 Modell 2017 - Erfahrungen
#1
Hallo,

hier mal meine ungeschminkten Erfahrungen mit meinem Stromer ST2 (2017):

Ich habe das Bike über eBay zum "Schnäppchenpreis" von 5000 Euro (inkl. 983 Wh-Akku) erstanden.
Erster Eindruck war Begeisterung pur.
Es fährt klasse, schiebt an ohne Ende, 45 km/h sind problemlos möglich, teilweise zeigt das Display bis über 48 km/h an.
Als ich das Bike bekommen habe, war ich zwar ein wenig verwundert, dass Stromer als Schweizer Premium-Marke offensichtlich auch nur in China fertigen lässt, aber ich ging davon aus, dass bei entsprechender Fertigungskontrolle die Qualität schon stimmen wird.
Soweit so gut.
Nach einigen Monaten kommt dann ein wenig Ernüchterung:
- In Deutschland darf man mit dem schnellen Pedelec streng genommen nicht auf Geh- und Radwegen fahren. Trotzdem wird man, wenn man auf der Straße fährt von den Pkw und Lkw-Fahrern oft unterschätzt und nicht für voll genommen. Teilweise wird man angehupt, von wegen man soll doch gefälligst den Radweg benutzen. Zum anderen wird einem manchmal einfach die Vorfahrt genommen, weil die Autofahrer die Geschwindigkeit unterschätzen, mit der man daherkommt. Schon ein wenig ärgerlich.
- Dann fällt einem doch das ein oder andere Manko beim ST2 auf: Ich musste mehrfach den Drehmomentsensor neu kalibrieren, da der Motor manchmal recht unregelmäßig angetrieben hat. Dann das Frontlicht: Der Supernova-Scheinwerfer (ich glaub das ist der E3) ist zwar im Vergleich zu anderen Fahrradlampen recht gut, aber wenn man bei Dunkelheit mit 45 km/h unterwegs ist, kommt einem das gar nicht mehr so wirklich hell vor. Der Lichtkegel reicht nicht wirklich weit voraus, was schnelles Fahren bei Nacht zum Abenteuer macht.

Nach ca. 4 Jahren der erste große Schock:
Ich bin mit dem Bike unterwegs dann plötzlich heftiger Sturzregen und Windböen nicht zu knapp.
Die Folge ist, dass Wasser eindringt und einen Kurzschluss in der Hauptplatine auslöst. Es sind 550 Euro für eine neue Hauptplatine fällig.
Nicht nur, dass bei Extremwetter Wasser durch die Abdeckung im Unterrohr bis zur Hauptplatine vordringen kann, was mich wirklich wurmt ist, dass die neue Hauptplatine besser abgedichtet ist. Das heißt das Problem war bei Stromer offenbar nicht ganz unbekannt, sprich es handelt sich eigentlich um einen Konstruktionsfehler.
Dann im Laufe der nächsten Monate macht der Akku schlapp. Vermutlich wurde er bei dem Kurzschluss ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
Der Akku lädt nur noch bis ca. 90% und der Motor schaltet beim Fahren schon bei einem Akkustand von ca. 35% komplett ab.
Ein neuer Akku ist fällig. Wieder eine Ausgabe von 2000 Euro plus 100 Euro für Versand ("Gefahrgut" ;-) ).
Nächstes Problem nach ca. 5 Jahren und 20.000 km: Der Freilauf ist abgenutzt und die 10-fach-Kassette rutscht bei größerem Kraftaufwand (z.B. Anfahren aus dem Stand) immer wieder durch. Bei der Gelegenheit gleich den kompletten mechanischen Antriebsstrang (10-fach-Kassette, Kette, Innenlager mit Pedalkurbeln und Kettenblättern sowie Umlenkrollen) gewechselt.

Knapp 4000 km später macht das erst vor ca. 7 Monate gewechselte Innenlager Probleme. Nach einer längeren Fahrt hat es das regelrecht zerlegt und die Kugeln des linken Lagers sind nach und nach rausgesprungen.
Ich habe das dem Händler natürlich auch mitgeteilt, das dies kein normaler Verschleiß sein kann.
Die Anfrage wurde an Stromer weitergeleitet.
Man sollte jetzt eigentlich erwarten, das ein Hersteller, der getrost ins Premium-Segment verortet werden kann, ein wenig mehr auf sich hält.
Aber dem ist nicht so: Mit fadenscheinigen Argumenten wurde behauptet, dass beim Einbau des Innenlagers Fehler gemacht wurden.
Der Einbau wurde genau nach Anleitung mit den richtigen Drehmomenten gemacht. Angeblich wären "Ringe" in der falschen Reihenfolge eingebaut worden. Völliger Unsinn, da die einzigen "Ringe" bzw. Unterlegscheiben, die dem Crank-Set beigelegen haben für mein ST2 gar nicht gepasst haben.

Aus "Kulanz" wurde von Stromer für ein neues Innenlager 50% Nachlass angeboten, wenn das Ersatzteil bei einem Stromer-Händler eingebaut wird.
Zum nächsten Stromer-Händler müsste ich mehrere hundert km fahren. Nicht wirklich eine Option.

Mittlerweile bin ich von Stromer sehr enttäuscht. Das nächste eBike wird mit Sicherheit eine andere Marke.
Mein Resume:
Solange nichts kaputt geht oder eine Vertragshändler in der Nähe ist, kann man mit Stromer-Bikes auch auf Dauer Spaß haben.

Aber jeder, der meint, notwendige Reparaturen an seinem Stromer-Bike selber machen zu können (ich würde mich hier ganz unbescheiden als handwerklich und technisch begabt einstufen) kann von Stromer keinerlei Gewährleistung für selbst verbaute Ersatzteile erwarten.
Stromer lässt sich die in China produzierte Ware zwar fürstlich bezahlen, aber wenn es um den Qualitätsanspruch geht, wird jede erdenkliche Ausrede genutzt um sich aus der Verantwortung zu ziehen.

So, das musste ich mir jetzt einfach so von der Seele schreiben.
Mein ST2 nutze ich momentan zwar noch, aber wenn die nächste Reparatur fällig ist, werde ich mir ganz genau überlegen, ob ich nochmal investiere, oder das Teil nicht doch lieber verschrotte.
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#2
Hallo e-strampler

Danke für deine ehrliche Meinung. Ich denke, Du darfst hierbei noch etwas differenzieren:

Für die rechtliche Lage in Deutschland mit Blick auf die erlaubte Nutzung von S-Peds kann die Stromer AG auch nichts. Für die LKW und Autofahrer auf den Strassen ebenfalls nicht.

Wenn Du den Drehmomentsensor durch schlichtes kalibrieren wieder richten konntest, dann ist die fragliche Funktion effektiv und in Ordnung.

Bei der verbauten Lampe gebe ich Dir recht, diese ist schlichtweg nicht für 45km/h bei Nacht ausgelegt.

Zur Platine und dem Wasserschaden: Ja, ärgerlich. Letztlich lernen jedoch auch Unternehmen aus Fehlern und passen ihr Produkt an.

Ein Akku ist ein Verbrauchsprodukt und nach mehreren Jahren intensiver Nutzung ist ein Akku irgendwann mal verbraucht. Die hohe Stromstärke spielt hierbei sicher eine Rolle. Hier eine Kausalität zum mehrere Monate zurückliegenden Starkregen heranzuziehen, sehe ich kritisch.

Freilauf, Kette, Innenlager etc. sind gleichfalls Verbrauchsgüter. Diese nutzen sich völlig losgelöst von Stromer an jedem Fahrzeug ab. Wenn das defekte Innenlager nicht korrekt eingebaut wurde, ist das nicht die Schuld von Stromer. Sowohl beim falschen Einbau aber auch bei dem anzunehmenden Materialfehler sehe ich hier mehr den Händler als ausführende Kraft in der Pflicht. So ein Teil ist nun auch nicht sonderlich teuer und auch der Händler hätte auch noch etwas daran geben können um die Kulanz auf 100 % zu erhöhen.

Jedes Produkt hat seine Vor- und Nachteile und überall kann ausserplanmässig etwas kaputt gehen.
Mein favorisiertes Fortbewegungsmittel (Speedped) gibt es leider nicht in Deutschland.

Wenn Du dir ein anderes Velo kaufst, freuen wir uns über deine Erfahrungsberichte im Stromer Alternativen Thread zu den Pros und Contras.

Viele Grüsse und hoffentlich weiter fröhliches Stromern!
Hannes
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#3
Hallo Hannes,

Danke für das Feedback.
Das Stromer etwas für das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer kann habe ich auch gar nicht behauptet.
Es ist lediglich eine Feststellung, dass die Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer auf ein schnelles Pedelec die Freude am Fahren ein wenig trüben können.

Zum Akku:
Absolut richtig, dass ein Akku ein Verbrauchsprodukt ist. Aber wenn es normal ist, dass nach 20.000 km ein neuer Akku fällig ist, wären das nicht unerhebliche Kosten. das wären 10,50 Euro pro 100 km. Wenn man den Akkuverschleiß mit dem Spritverbrauch eines Autos vergleicht, schneidet so manches Auto besser ab.

Nochmal zum Innenlager:
Das gibt es nur im Komplett-Set (bezeichnet als "Crank-Set") mit Kurbeln, Kettenblättern und Kettenschutz. Kosten: 210 Euro.
Wie beschrieben wurde das Innenlager auf die einzig mögliche und sinnvolle Weise eingebaut. Alle Drehmomente wurden beachtet.
Es geht einfach darum, dass Stromer automatisch davon ausgeht, dass der Kunde an defekten Teilen selbst Schuld ist und für selbst verbaute Ersatzteile eine Gewährleistung ablehnt.
Das sollte jedem bewusst sein, der ein Stromer-Bike besitzt und keine Stromer-Vertragswerkstatt in erreichbarer Nähe hat.
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#4
(23.06.2023, 04:29)e-strampler schrieb: Zum Akku:
Absolut richtig, dass ein Akku ein Verbrauchsprodukt ist. Aber wenn es normal ist, dass nach 20.000 km ein neuer Akku fällig ist, wären das nicht unerhebliche Kosten. das wären 10,50 Euro pro 100 km. Wenn man den Akkuverschleiß mit dem Spritverbrauch eines Autos vergleicht, schneidet so manches Auto besser ab.


Sehr guter Punkt. Der Akku muss nicht defekt sein nach 20.000km er wird aber deutlich schlechter sein. Ich merke bei meinen auch Alterung.
Er wurde immer wie ein rohes Ei behandelt. Nur gelegentliche voll Ladungen immer 30-80%. Jetzt nach 7000km fehlen mir auf meinen 50km Fahrt 10% im Akku im vergleich zum Anfang.
Wenn ich alle Reparaturen beim Händler machen würde wäre Stromer fahren teurer als mit dem Auto zu pendeln. 
Die Kette und Ritzel sind gar nicht ausgelegt für solch eine Nutzung. Man sieht auch das der Weg immer mehr Richtung Riemen geht.

(22.06.2023, 21:44)e-strampler schrieb: - In Deutschland darf man mit dem schnellen Pedelec streng genommen nicht auf Geh- und Radwegen fahren. Trotzdem wird man, wenn man auf der Straße fährt von den Pkw und Lkw-Fahrern oft unterschätzt und nicht für voll genommen. Teilweise wird man angehupt, von wegen man soll doch gefälligst den Radweg benutzen. Zum anderen wird einem manchmal einfach die Vorfahrt genommen, weil die Autofahrer die Geschwindigkeit unterschätzen, mit der man daherkommt. Schon ein wenig ärgerlich.

Das Territorium der Autofahrer wurde bei mir so heftig verteidigt, dass ich nicht mehr auf Straßen fahre die ein höheres Tempo als 50 haben.
Irgendwann ist man es leid jeden Tag angehupt, beleidigt  oder mit netten Handzeichen begrüßt zu werden. Auch zur Rede stellen hat nie was gebracht.
Ich wurde sogar schon von einem Polizisten aus dem Fenster angeschrien er hole seine Kollegen und zeigt mich an wenn ich nicht den Radweg nutze.
Einmal hat mich ein Transporter überholt und danach abgedrängt und ist dabei selber komplett von der Straße abgekommen. Leider konnte er sich noch fangen.
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#5
Ja, die Akkus sind schon enorm teuer in Bezug auf ihre Lebenszeit. Deswegen gibt es „einige“ mit Extender hier im Forum. Neu bestücken lassen von einem Händler der den „Reset“ des BMS beherrscht ist auch noch eine Alternative.

Interessant, dass das Innenlager nicht einzeln erhältlich ist. Ist das nicht ein Standard „Hollowtech“ Dings ?
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#6
Hallo,

die leidige Erfahrung mit den PK- und LKW´s habe ich auch zu Anfang gemacht. Nach einem halben Jahr, habe ich mich entschlossen das Kennzeichen abzunehmen und nur noch in der Tasche mitzuführen. Ich nutze wo es geht den Radweg und bevor es jetzt einen Aufschrei gibt. Ich fahre dann auf dem RW schnell, wenn es die Situation zu lässt.

Morgen zur Arbeit und abends zurück ist eh fast kein anderer Teilnehmer auf dem RW. Bei mir kommt sicherlich der Punkt dazu, dass ich hier auf dem Land wohne und somit nicht die Stadt Probleme habe. Seit 3,5 Jahre fahre ich ohne Kennzeichen, bin einmal angehalten worden, habe dem netten Polizisten die Thematik erklärt und konnte weiterfahren.

Ich denke, wenn jeder etwas Rücksicht zeigt und vielleicht drüber nachdenkt, dass andere Teilnehmer am Straßenverkehr nicht dran denken, dass man wirklich 45 km/h mit einem Raf fahren kann, dann läuft das schon.

Grüße
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#7
Hallo e-strampler

Zu deiner Stromer Leidensgeschichte und dem Verdikt "Das nächste eBike wird mit Sicherheit eine andere Marke." möchte ich doch ein paar Anmerkungen machen.

..."dass Stromer als Schweizer Premium-Marke offensichtlich auch nur in China fertigen lässt..."

Wenn du Taiwan als China bezeichnest hätte letzteres sicher Freude daran. Viele Komponenten des Stromers (HTE Akku, TRP Bremsanlage, Roxim Beleuchtung, AlexRim Felgen) kommen aber effektiv aus Taiwan. Die Fertigungsqualität war nicht immer state of the Art und die teils lückenhafte QR von Stromer machte die Sache auch nicht besser. 

...Teilweise wird man angehupt, von wegen man soll doch gefälligst den Radweg benutzen. Zum anderen wird einem manchmal einfach die Vorfahrt genommen...

Das ist wohl kein Stromerproblem sondern ein zu tiefst Deutsches. Ich fahre nun seit 5 Jahren Stromer in der Schweiz. Hier müssen die S-Peds auf die Radwege. Da diese mangels Ausbau oder konfuser Streckenführung ein Ausweichen auf die Hauptstrassen unumgänglich machen fährt man halt auch auf Haupt- und Nebenstrassen. Anhupen kenne ich nicht. An zwei Fahrer die mit Handzeichen bedeuteten den Radweg zu benutzen erinnere ich mich. Ansonsten geht das hier in der Schweiz zumindest aus meiner Sicht recht entspannt nebeneinander.

Frontlicht/Drehmoment:

Das Frontlicht ist sicher für einen 45er ungenügend. Stromer hat wohl das gemacht was das Gesetz als Mindestanforderung verlangt. Die heutigen Modelle sind meines Wissens mit genügend Licht ausgestattet auch wenn es Leute gibt die einen 900 Lumen high beam (z.B. die Roxim beim ST3) als "Pfunzel" betrachten und am liebsten eine Flutlichtanlage am Stromer montiert hätten.
Drehmoment: Bis heute ein Thema und "made by design". Das Zusammenspiel Hinterachse, Sensorplatte und deren Drehmomente muss stimmen. Bringt man aber hin. Immerhin kann man kalibrieren. Auch versucht Stromer softwaremässigen (Funktion "use trace") hier gegen die Launen der Mechanik einzuwirken. Stimmt hinten alles hat man weitgehendst Ruhe.

...Die Folge ist, dass Wasser eindringt und einen Kurzschluss in der Hauptplatine auslöst...

Ein leides Thema und meines Erachtens ein klarer Design Fail. Den Controller und die Hupe im Spritzwasserbereich des Vorderreifens anzubringen?? - Wer auf diese Idee kam... uff. Auch hier hat man nach vielen Problemen reagiert. Die MCU ist nun als Baugruppe versiegelt, die Unterrohrabdeckung und die Kabelführung (Steckverbindungen) zum Motor hin verbessert oder redisigned.

...Dann im Laufe der nächsten Monate macht der Akku schlapp...Der Akku lädt nur noch bis ca. 90% und der Motor schaltet beim Fahren schon bei einem Akkustand von ca. 35% komplett ab.

Der Akku ist ein Verschleissteil und wird bei S-Peds eigentlich immer an der Grenze der Spezifikationen betrieben. Das lässt sich auch nicht wirklich ändern, denn im Gegenzug zum E-Auto, kann man keine Reserven oder ein Thermomanagement lancieren, welche die Lebensspanne der Akkus doch vergrössern würde. Ein Lademanagement ginge zwar, viele Pendler nutzen aber die Akkus voll aus und zumindest dort würde es auch nichts bringen.
Stromer definiert seine Akkus als EoL (End of life), wenn deren 'State of health' (SoH) bei 75% der Nennkapazität angekommen ist. In der Parxis liegt diese Schwelle bei einer Reichweite von etwa 16'000 - 22'000 km. Der Akku ist danach aber nicht unbrauchbar. Seine Reichweite sinkt aber merklich, der Reboundeffekt steigt und bei kalten Temperaturen kann es zu abrupten Power cuts kommen die man ja auch von schwächelnden Handyakkus im Winter kennt. Beim Preis für einen neuen Akku langt Stromer aber kräftig zu, keine Frage!

...Nächstes Problem nach ca. 5 Jahren und 20.000 km: Der Freilauf ist abgenutzt und die 10-fach-Kassette rutscht bei größerem Kraftaufwand...

Wenn erst nach 20'000 km die Kette durchrutscht bist du sehr gut unterwegs. Ein Hardcore-Pendler, so behaupte ich, wechselt so alle 10'000 seine Kette und zumindest das kleinste Ritzel (oder modellabhängig halt die Kassette), pflegt er diese auch ab und wann.
Ein Komplettwechsel des Cranksets sehe ich nicht. Das Innenlager ist vielleicht nicht von Stromer, aber auf dem Markt sicher einzeln erhältlich. Da muss man sich halt den Typ beim Ausbau abgucken. Abgenutzter Freilauf, habe ich noch nie gehört... aber ja, kann schon sein, ebenfalls ein Verschleissteil. 

...Knapp 4000 km später macht das erst vor ca. 7 Monate gewechselte Innenlager Probleme...

Entweder war es ein Montaglager, oder beim Einbau wurde effektiv etwas falsch gemacht. Dass Stromer hier aus der Ferne noch 50% Kulanz anbietet (aber einen Fachhändlereinbau verlangt) sehe ich eher als kulant an.

...Mittlerweile bin ich von Stromer sehr enttäuscht. Das nächste eBike wird mit Sicherheit eine andere Marke...

Ob du da glücklicher wirst muss die Praxis zeigen. Wenn ich mich so in den Foren durchlese gibt es bei jeder Marke irgendwelche Baustellen, Mängel und jede Menge unzufriedener Kunden. 

... Aber jeder, der meint, notwendige Reparaturen an seinem Stromer-Bike selber machen zu können kann von Stromer keinerlei Gewährleistung für selbst verbaute Ersatzteile erwarten...

Kennst du Marken wo das anders ist? Wechsle ich Teile auf eigene Faust wird kaum eine Marke bereit sein hier Gewährleistung zu geben. Das funktioniert nur, wenn überhaupt, wenn der Einbau bei einem autorisierten Fachhändler gemacht wird.

...oder das Teil nicht doch lieber verschrotte...

Würde ich nicht, Stromerteile lassen sich durchaus auf dem 2nd Händlermarkt anbieten und zu Geld machen, immerhin ein kleiner Trost ans Portemonnaie und den Frust.

NB: Auch ich hatte meine Halleluja Momente mit meinem ST2/ST3. Trotz allem, steige ich heute auf den ST3, und er hat einen guten Tag, macht es einfach Spass.

In diesem Sinne...Stromergrüsse
Jürg
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#8
(22.06.2023, 21:44)e-strampler schrieb: Aber jeder, der meint, notwendige Reparaturen an seinem Stromer-Bike selber machen zu können (ich würde mich hier ganz unbescheiden als handwerklich und technisch begabt einstufen) kann von Stromer keinerlei Gewährleistung für selbst verbaute Ersatzteile erwarten.
Stromer lässt sich die in China produzierte Ware zwar fürstlich bezahlen, aber wenn es um den Qualitätsanspruch geht, wird jede erdenkliche Ausrede genutzt um sich aus der Verantwortung zu ziehen.

So, das musste ich mir jetzt einfach so von der Seele schreiben.

Am ST2 sind alle Veloteile handelsübliche Komponenten. Es kann alles gegen alles ersetzt werden - aber in der BRD schränkt der Gesetzgebe
r diese Freiheit ein.

Stromer-Teile sind im wesentlichen der Motor und das OMNI, der Akku und ausser der Beleuchtung alles, wo Strom durchfliesst. Zudem der Rahmen. Diese Teile sind zwar teilweise auch für Privatkunden erhältlich, aber es ist ein gewisses Fachwissen erfoderlich, um sie einzubauen.

Doch auch wer ein guter Velomech ist, muss, sobaldt sich seine Arbeiten dem hintern Ausfallende nähern, die Vorgaben absolut strikt einhalten, denn dort ist der "Sensor" zu Hause. Und der ist ein Sensibelchen. Die allermeisten Beiträge in diesem Forum beschäftigen sich mit ihm.

Nun hast Du schlicht Pech gehabt mit dem Wasser. Die ST2 waren lange Jahre bei den FreeFloatern im Einsatz, standen bei Wind und Wetter draussen und wurden von den Kunden ohne besodere Rücksicht gefahren. Eigentlich war der ST2 der erste robuste Stromer überhaupt...
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#9
(23.06.2023, 20:20)bluecat schrieb: Nun hast Du schlicht Pech gehabt mit dem Wasser. Die ST2 waren lange Jahre bei den FreeFloatern im Einsatz, standen bei Wind und Wetter draussen und wurden von den Kunden ohne besodere Rücksicht gefahren. Eigentlich war der ST2 der erste robuste Stromer überhaupt...

Oder aber die Verleihdienste könnten das Glück gehabt haben, dass die Kunden die Bikes bei nassem Wetter eher stehen gelassen haben?
Denn gefühlt kommen bei schneller Fahrt bei nasser Strasse schon ziemliche Wassermengen vom Vorderrad daher - siehe die Schutzblech-Diskussionen - stelle mir vor, dass das ein Unterschied sein kann zum Regenwasser, welches vielleicht eher abläuft.
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#10
(23.06.2023, 20:20)bluecat schrieb: Nun hast Du schlicht Pech gehabt mit dem Wasser. Die ST2 waren lange Jahre bei den Free Floatern im Einsatz, standen bei Wind und Wetter draussen und wurden von den Kunden ohne besodere Rücksicht gefahren. ..

Der Schutz vor Spritzwasser war u.a. bei den älteren ST2 einfach mangelhaft. Da gibt es nichts zu deuteln. Gerade bei längeren Nassfahrten kam viel Wasser auf die Unterrohrabdeckung und die Hupenöffnung. Sensible Bauteile dürfen da eigentlich nicht sein oder wenn, müssen sie gut geschützt sein. Die folgenden Bilder machen den Mangel offensichtlich. Mittlerweile sind aber die meisten Baustellen geschlossen und Verbesserungen eingeführt.

   
Die Steckverbindungen Controller zum Motor im Tretlagerbereich waren anfänglich nicht geschützt
   
Später wurden dann Schrumpfschläuche montiert
   
Über die Hupenöffnung drang das Wasser in den Tretlagerbereich ein und traf dort auf die Verbindungen zum Motor
   
Die Unterrohrabdeckung des Controllers war oft mangelhaft. Mittlerweile gibt es eine überarbeitete und verbesserte Version für Stromer mit älterem Baujahr
   
Der Schutz des Controllers wurde mittels einer PVC Abdeckung und einer Art Dichtgel bei den Kabeleinführungen verbessert. Auch hier waren ältere Varianten zuerst mangelhaft geschützt.
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