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Ist "Links-Grün" = Anti-Stromer?
#1
Im Verlauf der vielen Jahre, in denen ich meinen Arbeitsweg mit dem Velo und seit 11 / 09 mit dem Stromer zurücklege, hat sich die Situation laufend verschlechtert. Das ist insofen Paradox, als dass in Basel seit langem eine Links-Grüne Mehrheit Parlament und Regierung beherrscht.

Deren Programm ist zwar Stramm Anti-Auto – aber deshalb eben nicht automatisch Pro-Velo. So finde ich mich immer öfter als mobiler Bremsklotz missbraucht und werde gleichzeitig mit Tempo 30 und Tempo 20 Zonen fast bis zum Umfallen eingebremst. Die Streckenführung der Velospuren gleicht zu oft einem Verkehrsgarten mit engsten Radien, die Pförtnerampeln stehen so lange auf rot, dass ich meinen Stromer bewegen muss, um die automatische Abschaltung zu Verhindern.

Seit zwei, drei Jahren hat der Anteil an Stromer (und anderen Fahrgeräten in der 45km/h-Klasse) auf den Strassen der Agglomeration markant zugenommen. Unschwer ist das Auto-Substitutionspotential zu Erkennen. Nur in der Stadt, die am meisten vom Umsatteln profitieren würde, wachsen die Stromer-Hindernisse schneller als alles Andere.

Lange glaubte ich an einen spezifischen Basler Missstand, bis ich den Blog von Martin Platter im Tagesanzeiger gelesen habe...

Der Outdoor-Blog vom 30. 6. 2016 Velofahrer als Bremsklötze
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#2
Das hat für mich nichts mit links/grün zu tun, sondern damit, dass Theoretiker am Werk sind, die jeden morgen in ihr Trämli steigen und sich noch nie im Berufsverkehr als Autofahrer oder gar als Biker durch die Blechlawine zwängen mussten.

Velos ist es relativ egal, wenn sie Hacken schlagen müssen. Ein "durchschnittliches" Velo kommt mit 15-20 km/h daher. Dass es E-Bikes gibt, die wesentlich höhere Tempi erreichen, ist vielen Stadtplanern völlig unbekannt.

Doch es gibt auch positive Beispiele: In St. Gallen wird in einer Studie geprüft, ob, wie und wo Velobahnen (analog Autobahnen) für die Ost-West-Durchfahrt der Stadt (immerhin rund 20 km) angelegt werden könnten: Velobahnen

Wenn das was wird, darf es gerne von den "Gross-"Städten kopiert werden.
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#3
lightrider: schrieb:... die jeden morgen in ihr Trämli steigen und sich noch nie ...

Das ist es! Der links/grüne Anstrich ist wohl nur Attitüde, die der Wahrung der einen, bequemen Position im Trämli dient. Während die Stromer-Gemeinde ihre Transportkosten fast vollständig selbst trägt, ist es im Trämli exakt umgekehrt: Die Allemeiheit zahlt fast die ganzen Kosten. So fühle ich mich auf dem Stromer doch sehr wohl - nicht nur, weil ich schneller unterwegs bin.

Leider, leider sind Velobahnen oder Schnellradwege in Basel absolut kein Thema. Der Umstand, dass ein Stromer ein schnelles Verkehrsmittel ist, wird schlicht ignorirt. Und noch schlimmer: Der Tschäppät (SP Stadtpräsident Bern) phantasiert im stromerblog sogar von "Entschleunigung", zählt E-Bikes zum Langsamverkehr.

Ich wage die Vermutung, dass die Mehrheit der Stromer-Gemeinde sich für einen Stromer entschien hat, um schneller als auf dem Velo zu fahren.
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#4
Das Problem ist fast über all das Gleiche. Hochbezahlte Politiker die nicht wissen was sie tun. Was soll die Begrezung auf 45 km/h!!! Bin damit nur ein Hindernis für die Autofahrer, die mich immer wieder in lebensgefährliche Situationen bringen :mad:
Bei uns in Frankfurt sind die Ampeln so geschaltet das man mit 50 km/h die grüne Welle hat. Mit 45 km/h stehe ich an jeder zweiten Ampel. :mad:
Da fragt man sich, wie dumm oder wie korrupt kann ein Mensch sein der solche Gesetze macht. Denn mir kann niemand einen vernünftigen Grund nennen warun ich 5 km/m langsamer fahern muss wie die Autos. Auf den Fahradwegen darf ich auch nicht fahren, auch nicht wenn ich nur 25 km/h fahre ein Pedelec.

Gruß Erich
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#5
Als Zürcher fand ich es aber aus der Ferne immer recht lobenswert, dass in Basel das Rechts-abbiegen für Velos gestattet ist.

In Zürich wäre das kaum möglich da hier die bürgerlichen im Kantonsrat die Mehrheit stellen und die halt nicht so modern drauf sind. Etwas seltsam dabei ist ja, dass sich genau jene damit profilieren die Bürokratie verringern zu wollen.
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#6
pappkarton: schrieb:Als Zürcher fand ich es aber aus der Ferne immer recht lobenswert, dass in Basel das Rechts-abbiegen für Velos gestattet ist.

Ja, an ein paar Testkreuzungen; eine davon nutze ich öfters. Nun, es ist praktisch. In der DDR war das freie Rechtsabbiegen übergens eher Regel denn Ausnahme. An der Ampel war ein Zusatzschild:

[Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...20.svg.png]

In der NZZ am Sonntag (14.8.2016) schreibet Daniel Meier über's urbane Velofahren. Im Gegensatz zum polpulitischen Polterer Pete Mijnssen liefert Meier eine sehr treffende Analyse.

Meine Zeit als (Retro-)Velofahrer ist nicht vergessen; weiss noch genau, wie lästig das viel zu ofte Wiederanfahren war. Auf dem Stromer bin nun total entspannt. Warten an der roten Ampel, halten am Stopp, umfahren von Fahrverbotsabschnitten: Alles kein Problem. Auf offener Strecke hingegen teste ich genre, wieviel Schnauf ich noch habe und was der Stromer drauflegen kann :-)

Freies Rechtsabbiegen: Die BRD hat dann diese praktische Sache zu Tode reglementiert.
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#7
bluecat: schrieb:Freies Rechtsabbiegen: Die BRD hat dann diese praktische Sache zu Tode reglementiert.

In den USA ist das Rechtsabbiegen bei Rot für alle Fahrzeuge erlaubt, wo es nicht mittels Schild ausdrücklich verboten ist.

Aber in den USA ist auf dem Freeway mit 65-75 Mph (je nach Bundesstaat) auch rechts überholen erlaubt. Trotzdem habe ich auf 5500 Milen nur einen Unfall gesehen.
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#8
lightrider: schrieb:... in den USA ist auf dem Freeway mit 65-75 Mph (je nach Bundesstaat) auch rechts überholen erlaubt. Trotzdem habe ich auf 5500 Milen nur einen Unfall gesehen.

[Bild: http://i1368.photobucket.com/albums/ag16...7jj3xc.jpg]

Im den Ferien habe ich auf "Grün" gemacht und mir einen Teilzeit-Stromer gegönnt. Vollelektrisch läuft der auch Stromer-Tempo. Damit habe ich zwar nur und 2'500km teils auf lebhaft befahrenen Fernstrassen zurück gelegt, dennoch sofort das entspannte Reise genossen. Der Elektroantrieb war besonders im Getümmel der Hauptstadt ein Vorteil, weil dort Fussgänger weitgehend Vortritt haben (auch gegenüber Schienenfahrzeugen auf der Strasse).

Hinterhältige Radarfallen, Verkehrsbehinderung durch Scheinbaustellen und Tempolimiten und andere Schikanen haben mir schnell gezeigt: Du bist wieder in CH! Auf dem Stromer dasselbe, ein bemühender Parcour durch die Stadt, das sich den Vortritt erzwingende Tram zur einen, die Bussen verteilende Polizei zur anderen Seite.

Zum Glück hat meine tägliche Route einen Überlandanteil ;-)
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