(25.09.2020, 13:13)JM1374 schrieb: Wenn es steiler Berg hoch geht, lässt man damit jeden Stromer stehen. Der Vorteil, ... läuft der Motor im Tretlager mit hoher Drehzahl
Ja, das Konzept Motor am Tretlager ist bei den eMTB Standard, weil es total überlegen ist. Das Getriebe im Motorengehäuse sorgt auch bei bescheidener Kadenz für hohe Motordrehzahl. Zudem ist das Tempo selbst unwichtig, es gibt nicht wie beim Stromer eine "Mindestgeschwindigkeit".
Die Geschwindigkeit selbst spielt nur für das Übersetungsverhältnis eine Rolle. Dieses ist bei langsamem Tempo vorteilhaft, was die Kraftwirkung des Motors unterstützt.
Leider mutiert der überagende 25er zur Tretmühle, wenn er ein 45er sein soll. Jetzt ist alles anders. Das Übersetungsverhältnis bei 45km/h ist nun ein Hindernis, denn wegen des Flaschenzug-Effekts kommt kaum noch Kraft am Hinterrad an. Daher ist es ein Leichtes, eine 40km/h fahrene Tretmühle mit dem Stromer zu überholen, da dessen Motor keinen Kraftverlust kennt.
Die Hersteller wirken dem entgegen, indem sie nur kürzere Übersetzungen anbieten. Das erwähnte M1 Spitzing 45km/h kommt mit einem 48er Kettenblatt und 11er Ritzel. Die Stromer haben aber ein 52er Kettenblatt. Effekt: Wer Stromer fährt, muss weniger Strampeln. Die Velomech wissen, dass die Stromer meistens im grössten Gang gefahren werden - und Berichte hier über Umbauten zu noch grösseren Blättern bestärken den Befund: Hohe Kadenz ist nicht erwünscht.
Nachtrag:
Ein Rechenbeispiel. Bei einer Kadenz von 75 (bei welcher sich Tretlagermotoren mutmasslich im optimalen Drehzahlbereich befinden) wird im direkten Gang 10km/h erreicht - mit 27½" Rädern. Dieses Tempo ist bergauf selbst für einen ST2s eine Herausforderung, weil zu langsam.
Sollen 45km/h erreicht werden, müsste im dirketen Gang mit 350 Umdrehungen pro Minute pedaliert werden. Weil das auch der beste US-Doper nicht schafft, gibt es das Getriebe, also die Kettenschaltung. Um wiederum auf 75 zum kommen, ist eine 1:4.7 Übersetzung notwendig.