15.09.2023, 14:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.09.2023, 14:25 von Cephalotus.)
(24.07.2022, 23:07)JM1374 schrieb: Selten länger als 15km. Die Reichweite ist nebensächlich. Wichtiger ist die Schonung der Zellen im Akku. In allen Stromerakkus sind 6 Zellen parallel verbaut. Auch im neuen 1440Wh Akku. Der Motor zieht maximal >30A und das heisst jede Zelle muss >5A liefern. Das ist ein ungesund hoher Wert für so ziemlich jede LiIon Zelle...
Wenn ich mich recht entsinne basiert Deine Erfahrung mit Zellalterung auf den Akkus Deines BULLS E45. Auch da glaube ich mich zu erinnern, dass darin die Panasonic NCR18650A verbaut waren.
Die damaligen ersten Panasonic Zellen mit der "Nickelkathode", also die NCR18650, die NCR18650A und die NCR18650B waren tatsächlich große Sensibelchen, was hohe Ströme betraf. Aber das war die Akkuwelt von vor 10 Jahren.
Die erste Zelle dieser Serie die mit hohen Strömen klar kommt war die Panasonic NCR18650PD.
Das schöne ist, dass es zu der eine publizierte Diss gibt zu den Alterungsmechanismen:
Aging of Lithium-Ion Batteries in Electric Vehicles (tum.de)
Alle darauf aufbauenden Zellen mit NCA Kathode, dazu gehören auch die Samsung 35E, haben mit Spitzenentladeströmen von 5A aber wirklich absolut gar kein Problem.
Die Zellen mit NCM Kathode wie z.B. die LG 18650-MJ1 sind zusätzlich auch bei hohen Ladeströmen nochmal wesentlich robuster.
Aber selbst die Panasonic PD, die beim den Dauerladeströmen vergleichbar zur 35E begrenzt ist hat durch hohe Reku-Ladeimpulse sogar eine höhere(!) Lebensdauer als eine verkürzte, wie der Autor in weiteren Publikationen nachweist. (Ausnahme Reku bei kalten Zellen, da muss dann halt das BMS eingreifen, dafür ist es ja da)
Fazit: Ich sehe absolut keinen Grund, warum die Stromerakkus nicht mehrere hundert Zyklen halten sollen. Die Samsung 35E ist jetzt nicht die erste Wahl für maximale Zyklen, aber dafür ist sie halt ein paar cent billiger und die kalendarische Alterung scheint nach meinen ersten Tests sehr gering zu sein (unter -1% pro Jahr), da wird für die meisten Nutzer relevanter sein.
bei 500 Zyklen a 120km ist man ja schon bei 60.000km.
Aus Lebensdauersicht gibt es keine sinnvollen Gründen, warum man heute Akkupacks bauen sollten und warum deren Spitzenbelastung beim Entladen zwingend unter 1C bleiben soll.
Als Extrembeispiel nenne ich mal die LG INR18650HG2:
In Zyklentests mit hohen Strömen in typischen Spannungslagen (man lädt ja nicht bis 4,2V und entlädt nicht üblicherweise bis 2,5V) hält die Zellen so um die 2000 Zyklen.
Aber selbst unter Extrembelastung wie z.B. 10A Dauer-Entladen (das wäre mehr als das dreifache der hier genannten Daumenregel für Spitzenströme, von der Belastung her eher so Faktor 10 größer!) und 4A Dauerladen (weit, weit über die Reku-Spitzenströmen, die ja ebenfalls nur kurzzeitig auftreten) und das im krassen Spannungsfenster von 4,2V bis 2,0V als mit quälen bis zum bitteren Ende hält die Zelle 600 Vollzyklen durch.
Und wenn man den Dauerentladestrom auf 15A erhöht (damit ist der Akku nach 12 Minuten leer gesaugt) hält die immer noch 600 Vollzyklen absolute Quälerei durch:
슬라이드 1 (nkon.nl)
Siehe Seite 4
Fazit: Moderne 18650er und 21700er Zellen sind locker gut genug um damit haltbare Akkupacks in den heute üblichen Größen für s-Pedelec zu bauen.
Auf 100.000km sind sie für Schnellfahrer zwar idR nicht ausgelegt, aber das wäre auch ziemliche Ressourcenvergeudung, weil das keine 1% der Nutzer innerhalb von 10 Jahren erreichen.
Erfahrungen aus den Bulls E45 Akkupacks halte ich aus den o.g. Gründen nicht für übertragbar. Die Zellchemie hat sich im Vergleich zum dort verbauten (die ersten NCR Zellen waren für Laptops gedacht, nicht für den Einsatz in Pedelecs!) erheblich weiter entwickelt.
Wahrscheinlich(!) sind die 21700er nochmal langlebiger als z.B. einer 35E, einfach weil sie entwicklungstechnisch nochmal ein paar Jahre jünger sind, aber da kenne ich noch zu wenig Tests dazu.
MfG
(03.09.2023, 11:47)Fuzzi schrieb: Was hat es eigentlich mit der Inspektion nach nur 500 km auf sich? Was wird dort am Bike gemacht?
Beim ST5 war das nicht erforderlich, daher vermute ich, dass es mit der Pinionschaltung zu tun hat?
Bei normalen Rädern zentriert man ggf. die Laufräder nach (ob das nötig ist, hängt stark davon ab, wie und womit die gebaut wurden) und auch Brems- und Schaltzüge längen sich , was aber beim ST7 keine Relevanz hat.
Alle Schrauben mal prüfen und ggf. nachziehen ist auch schlau.