lightrider: schrieb:Dreiliter-V6 Motor, Turbolader, um die 300 PS. Nur zu haben mit Automatikgetriebe.
Die klassischen Zutaten für einen Kickdown-Unfall! Mit dem Unterschied, das die Fahrt nicht mehrere Sekunden dauerte und auch keine Passanten überfahren wurden.
Aus einem alten Bericht der MFP Beider Basel:
Zitat:5.9.1. Unfalluntersuchungen
Die MFP untersuchte im Auftrag der Kantonspolizei Basel-Stadt und der Untersuchungsbehörden des Kantons Basel-Landschaft (Statthalterämter) insgesamt 22 Motorfahrzeuge oder Anhänger auf geltend gemachte technische Mängel, die zu einem Unfall geführt haben sollen. In den meisten Fällen wurde festgestellt, dass die geltend gemachten Unfallursachen Schutzbehauptungen waren; bei unfallrelevanten Mängeln standen wiederum Wartungsmängel im Vordergrund.
Auffallend oft wurden Fehlbedienungen bei Fahrzeugen mit automatischem Getriebe als "technischer Mangel" geltend gemacht. In allen untersuchten Fällen konnten keine Fehler am Fahrzeug festgestellt werden. Es ist davon auszugehen, dass in Stresssituationen das Gaspedal mit dem Bremspedal verwechselt wurde.
Es geht nicht darum, die Mobilität im Alter zu Diskreditieren. Es sollen aber einzelne, sicherheitsrelevante Überlegungen ins Bewusstsein gerückt werden. Kickdown-Unfälle gibt es schon lange, oft nicht nur mit Sachschaden, manchmal auch mit Todesopfern unter den Passanten. Der prominenteste Crashpilot dürfet der damalige CVP Bundesrat Alphons Egli sein, der vor dem Bundeshaus eine Massenkarambolage verursachte. Seine Reaktion darauf war nicht etwa die freiwillige Abgabe seines Permis – sondern ein allgemeines, tiefere Tempolimit auf den Schweizer Strassen. Hier schliesst sich der Kreis. CVP Bundesrärin Doris Leuthart wollte nach einer bundesrätlichen Elektrovelotour nicht etwa die Fakten zur Unfalllage abwarten sondern sogleich ein Tempolimit und ein Helmobligatorium einführen.
Die nun zitierten Resultate sind nicht erstaunlich. Zurecht sind Flyer und ähnliche Produkte geeignet, die Mobilität im Alter aufrecht zu Halten. Doch selbst 25km/h sind eine Herausforderung an Balance und Reaktionsvermögen, wenn das Unvorhergesehene passiert. Mögliche Unfallfolgen werden durch die geringere Widerstandsfähigkeit des Knochenbaus noch verstärkt. Schliesslich spielt bei einem Sturz weniger die Geschwindigkeit als die absolute Fallhöhe eine Rolle.
Es bleibt die Frage, weshalb beim beschlossenen Massnahmenpaket die mutmasslich gefährdetste Gruppe nicht erfasst wurde.