Die beiden Grafiken zeigen das Tempo im entsprechenden Gang (Nummerierung auf das x12 des ST7 bezogen) bei einer Kadenz von 60 und bei 75 rpm.
Wie schon erwähnt, ist - im Stromer Fahrbereich - das x9 des ST3 Pinion und das x6 des ST2 Pinion das selbe Getriebe.
Der ST2 Pinion hat einen Gang zum Anfahren resp. für stärkere Steigungen, 4 Gänge für den Fahrbetrib und den Overdrive. Die optimale Fahrtakik ist, im zweithöchsten Gang auf 75rpm aufzuziehen und dann bei 45km/h in den Overdrive schlaten, womit die Kadenz auf 60 zurück fällt.
Obwohl der ST3 Pinion etwas kräftiger ist, gilt für ihn das selbe.
(12.03.2023, 23:30)bluecat schrieb: Die optimale Fahrtakik ist, im zweithöchsten Gang auf 75rpm aufzuziehen und dann bei 45km/h in den Overdrive schlaten, womit die Kadenz auf 60 zurück fällt.
Du kannst doch hier keine allgemeingültige optimale Fahrtaktik aussprechen. Die Kadenz bei der sich eine Person wohlfühlt, ist doch höchst individuell. Den 9 Gang habe ich bisher noch nie genutzt und werde ich wohl auch so schnell nicht. Mir ist schon die Kadenz mit dem 8. Gang bei 45-48 km/h leicht zu gering, während der 7. Gang eine für mich etwas zu hohe Kadenz hat. Ich halte eine Kadenz von 60 schon für arg wenig, gerade wenn man mit Kraft tritt.
Lange war sich die Fachwelt uneinig, welche dieser beiden Spielarten, was Kraftaufwand und Kraftausdauer angeht, für Rennrad, Pedelec oder Mountainbike die günstigste Variante ist.
Ein Trugschluss war in früheren Zeiten, dass eine Tretfrequenz von ca. 60 RPM für den Radfahrer am effizientesten ist. Bei dieser niedrigen Kadenz ergibt sich auf den ersten Blick der maximale Wirkungsgrad. Aber leider nur auf den ersten Blick.
Heute lässt sich aufgrund von physikalischen und physiologischen Untersuchungen klar schlussfolgern, dass nur eine hohe Trittfrequenz zu optimaler Leistung beiträgt und der Fahrer damit klar im Vorteil ist. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass eine hohe Tretfrequenz an die Pedale viel mehr Leistung bringt. Quelle
(13.03.2023, 09:18)S-Fahrer schrieb: Du kannst doch hier keine allgemeingültige optimale Fahrtaktik aussprechen. Die Kadenz bei der sich eine Person wohlfühlt, ist doch höchst individuell.
Doch, weil ich die Frage nach der persönlich optimalen Kadenz ausblende.
Die Fragestellung ist: Wie wird optimal auf 45km/h beschleunigt und dann 45km/h gehalten? Das sehe ich zwei Möglichkeiten:
A) Beschleunigen und bei 45 in den Overdirve Schalten
B) In den Overdrive Schalten und dann auf 45km/h beschleunigen
Und weil bei Methode B die Kadenz rasch unter 50 sinkt, ist das auf einem Stromer keine gute Wahl. Die Folge wäre, dass es wesentlich länger dauert, bis die 45 erreicht sind und dass dabei mehr Akkukapazität verbraucht wird.
Noch was zu
Zitat:Es hat sich nämlich herausgestellt, dass eine hohe Tretfrequenz an die Pedale viel mehr Leistung bringt.
Diese Formulierung halte ich für gewagt, denn wer auf den Rennvelo 45 fährt, bringt die selbe Eigenleistung, egal ob mit Kadenz 60 oder Kadenz 120 fährt.
Ne, hier kommen wir nicht überein. Ich würde dir auch empfehlen, den von mir verlinkten Artikel einmal komplett zu lesen. Dann wirst du vielleicht verstehen, wieso eine Kadenz von 60 rpm eben nicht das Gleiche für die auf Dauer durch einen Körper zu erbringende Leistung ist, wie eine höhere Kadenz. Dein Fehler ist, dass du scheinbar das Ganze rein physikalisch und mechanisch betrachtest. Du vernachlässigst dabei jedoch die Vorgänge im Körper.
Ich jeden falls, werde definitiv nicht mit einer Kadenz von 60 rpm fahren, auch wenn du es für optimal hälst. Ich weiß für mich, dass ich damit viel schneller ermüde und somit auch schneller unter die 45 km/h komme.
(13.03.2023, 13:15)S-Fahrer schrieb: Ne, hier kommen wir nicht überein.
Stimmt, weil wir nicht das selbe betrachten.
Die dauerhafte Eigenleistung ist beim Rennvelo die wichtigste Komponente, beim Stromer hingegen vernachlässigbar. Bereits die Nominalleistung liegt weit über dem, was ein Velofahrer zu leisten vermag.
Das Werk baute bisher Stromer mit kurz bis mittel übersetzter Kettenschaltung, die sich an eher sportliche Fahrer richtet. Mit den besonders lang übersetzten Pinion werden neu die Genussfahrer angesprochen. Dass es überhaupt möglich ist, mit nur 60rpm 45km/h zu fahren hängt mit der verbesserten Programmierung des Sensors zusammen.
Der Sonsor misst die Kraft, die der fahrer auf das Pedal gibt (nicht die Leistung). Daraus ergeben sich zwei Probleme: Die Kraft wird durch den Antriesstrang gewandelt und die beiden Totpunkte ergeben einen wellenförmigen Verlauf. Früher war die Folge von geringer Kadenz ein pulsierender Motor.
Wird nun zuerst in den Overdrive geschalten und erst dann auf 45km/h beschleunigt, dürfte die Kadenz so stark einbrechen, dass der Motor wegen des unrunden Tritts zum Pulsieren neigt, was einen unnötigen Mehrverbrauch bedeuted.
Somit hast Du Recht mit der Vermutung, ich betrachte nur technische Aspekte und nicht die Vorgänge im Körper, weil der Körper nicht wirklich gefordert ist, solange es nicht steil bergauf geht.
(13.03.2023, 22:55)bluecat schrieb: Somit hast Du Recht mit der Vermutung, ich betrachte nur technische Aspekte und nicht die Vorgänge im Körper, weil der Körper nicht wirklich gefordert ist, solange es nicht steil bergauf geht.
Naja, das stimmt doch nun auch schon wieder nicht. Will man auf Geschwindigkeit bleiben und eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit erzielen, dann benötigt es auch auf einem Stromer im Flachland durchaus eine ordentliche Portion Eigenleistung.
Gefahren in Stufe 3 mit ca. 50% Tretsensor. Es ist ein Märchen, dass man mit einem Stromer bequem immer 45 km/h fahren könnte. Ich selber bin jahrelang Mountainbike-Rennen gefahren, inklusive Leistungsdiagnostik. Denke also, ich kann das durchaus einschätzen.
(13.03.2023, 22:55)bluecat schrieb: Somit hast Du Recht mit der Vermutung, ich betrachte nur technische Aspekte und nicht die Vorgänge im Körper, weil der Körper nicht wirklich gefordert ist, solange es nicht steil bergauf geht.
Naja, das stimmt doch nun auch schon wieder nicht. Will man auf Geschwindigkeit bleiben und eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit erzielen, dann benötigt es auch auf einem Stromer im Flachland durchaus eine ordentliche Portion Eigenleistung.
Gefahren in Stufe 3 mit ca. 50% Tretsensor. Es ist ein Märchen, dass man mit einem Stromer bequem immer 45 km/h fahren könnte. Ich selber bin jahrelang Mountainbike-Rennen gefahren, inklusive Leistungsdiagnostik. Denke also, ich kann das durchaus einschätzen.
Spannend. Ich bin nie Mountainbike-Rennen gefahren, bin aber in der Freizeit auch viel auf dem Bike (ohne Motor) unterwegs.
Die Sensoreinstellungen habe ich alle auf 100%. So fahre ich mit meinem ST2 von 2016 relativ locker im Flachen zwischen 46 und 48.5 km/h.
Hast du Daten mit Durchschnittspuls und Durchschnittsgeschwindigkeit, würde mich echt mal interessieren. Denn mit meinem Stromer geht es definitiv nicht so einfach, wie immer wieder behauptet wird. Aber ich rede dann halt nicht davon, auf einer kompletten Ebene diesen Speed zu fahren, sondern auch, wenn es mal leicht (1%) ansteigt, man etwas Gegenwind hat, etc. und dabei die Geschwindigkeit dann eben immer noch hochzuhalten. Die Realität ist doch so, dass man nur selten wirklich komplett flache Strecken ohne Wind hat.
Letztens bin ich bei 0-1 Grad im Schneeregen mit starkem Gegenwind auf einer recht flachen Strecke gefahren, die 45 km/h zu erzielen war dabei fast unmöglich. Insofern ist das Ganze schon etwas komplexer, als es bluecat darstellt.
Also ich fahre häufig 45+ kmh, ohne größere Anstrengung.
Allerdings relativ eben und keinen zornigen Gegenwind.
Ich finde, mit einem ST3 Pinion ist das kein Problem und macht großen Spaß. Ich bin jedenfalls total glücklich mit den 9 Gängen, von denen ich fast immer nur 5, 7 und 9 benutze.