(10.07.2018, 14:33)MichaR schrieb: Also ich düse inkl. Kennzeichen auf der Straße durch Hamburg... Und die Zahl der Autofahrer die sich wirklich daneben benehmen ist (finde ich) genauso hoch, wie wenn ich mit dem normalen Rad auf den Radwegen unterwegs bin...
Kann ich grundsätzlich so bestätigen.
Ich düse in Berlin rum.
Zu Anfang hatte ich häufiger Konfliktsituationen mit Auto-/LKW-Fahrern, jedoch hat sich das mit der Erfahrung deutlich vermindert.
Den letzten "Huper" hatte ich im Januar oder Februar.
Naja, dann hupt man eben zurück.
Man muss sich (selbst) allerdings erst mal vollständig von dem Gedanken befreien, dass man ein Fahrrad fährt, denn sonst fährt man dementsprechend und wird auch als Radfahrer einsortiert.
Auch sollte man dafür sorgen, dass auch visuell so wenig wie möglich noch an ein Fahrrad erinnert.
Sprich:
Kennzeichenhalter mit breitem Rand, entsprechende nicht-Fahrrad-artige Beleuchtung inkl. Bremslicht (Danke an Supernova) und vor allem keinen Fahrradhelm, sondern einen (möglichst weißen) Mopedhelm - vorzugsweise Cratoni Vigor - tragen.
Letzteres scheint mit Abstand den größten Unterschied zu machen.
Der Straßenverkehr funktioniert durch das fortlaufende Einschätzen und Abschätzen von Fahrzeugen und Situationen in Sekundenschnelle und oft "aus dem Augenwinkel" heraus.
Umso wichtiger sind die optischen Aspekte, um die entsprechenden Assoziationen hervorzurufen.
Wer wie ein Radfahrer aussieht und sich wie einer benimmt, der wird auch zwangsläufig so wahrgenommen und (leider) behandelt.
Ich hatte zu Anfang auch einige böse Situationen, die aber letztlich aus Anfängerfehlern meinerseits resultierten.
Hauptsächlich zu nennen ist das Fahren und Halten (v.a. an der Ampel) zu weit rechts.
Aber man ist ja lernfähig und inzwischen ist es erheblich entspannter geworden.
Man kann größtenteils sogar von Spaß reden.
Viel hab ich mir bei den Rollerfahrern abgeschaut, deren Kisten genauso langsam oder oft noch langsamer fahren, als ein Stromer.
Die überleben das schließlich auch.
Und:
Man entgeht auf der Fahrbahn den Radfahrern.
Die sorgen auf den Radwegen in jedem Fall für mehr Ärger und Gefahren, als die Autofahrer auf der Straße.
Was man dazusagen muss:
Ich fahre fast ausschließlich innerorts.
Außerorts würden mich allerdings weder 10 Pferde noch 10 Paragrafen auf die Straße bringen, wenn daneben ein Radweg verläuft.
Das kann man direkt als akute suizidale Handlung betrachten, was die Einweisung in eine ensprechende Klinik rechtfertigt.
Da bezahle ich dann im Zweifelsfall auch gerne die "Lebenserhaltungsabgabe" i.H.v. EUR 15,-.
Eine Beerdigung ist wesentlich teurer.
VG,
Alex