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Verkehrsflächenverschwendung des ÖV verhindert vernünftige Micromobilität
#1
Bug 
Die Verkehrsflächenverschwendung des ÖV verhindert eine vernünftige Micromobilität

Am 28. Juni durfte Guido Schoch, ehemaliger Tramdirektor von Zürich, eine ganze Seite lang in der NZZ gegen den Veloverkehr und für das Tram argumentieren. Heute darf Redaktor Michael von Ledebur nochmals einen Anti-Velo / Pro Tram Kommentar veröffentlichen.

Hier eine Replik.

Die beiden Herren habe den wesentlichen Nachteil des ÖV ignoriert: Das Tram fährt von Haltestelle zu Haltestelle. Ein Stromer fährt von Tür zu Tür.

Ohne Zweifel nimmt jemand, der an einer Haltestelle wohnt und an einer anderen Haltestelle arbeitet – vorzugsweise an der selben Linie ohne Umsteigen – den hochsubventionierten ÖV. Die weiteren Nutzergruppen sind jene, die keine Alternative haben.

Damit ist klar, dass der ÖV keinesfalls das Potential hat, den Autoverkehr der Berufspendler zu verringern. Diese Möglichkeit offeriert nur ein 45km/h Commuter Bike. Mit einem Stromer ist man in der Lage, auch grössere Distanzen, die einem Trottinett oder Velofahrer zu weit wären, locker zu bewältigen.

Sinnigerweise ist es in Basel der Nicht-Staatliche Trambetreiber BLT, der vor Jahren die Stromer ST2 FreeFloater Flotte geschaffen hat. Die Staatsfirma BVB stellte sich schon damals gegen das Projekt. Vergeblich, wie wir heute wissen.

Leider ist besonders in der Stadt die Verkehrsfläche knapp. Alle Akteure müssen sich die wenigen Meter teilen. Das führt zu den uns Stromer Fahrern wohlbekannten Nachteilen. Das müsste nicht sein, denn ein unnötig grosser Teil der Verkehrsflächen ist exclusiv für das Tram und manchmal den Bus reserviert.

Dies ist eine Verschwendung von Verkehrsfläche, die heutzutage nicht mehr verantwortbar ist.

Gerade der ÖV ist in der Pflicht, seinen Anteil an der Mobilitätswende zu leisten und diese Blockade aufzugeben. Der Erfolg der umweltfreundlichen Micromobilität steigt mit wachsender Sicherheit und steigendem Fahrcomfort der 45er Commuter Bikes. Dazu trägt genügend Verkehrsfläche und 45km/h Fahrgeschwindigkeit entscheidend bei.

Das Bild zeigt eine neu angelegte Strasse in Berlin mit der dümmsten möglichen Streckenführung für den Veloweg.


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#2
Vom Reichshauptstadtslum Berlin kann man nichts erwarten ....
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#3
(30.06.2022, 22:42)bluecat schrieb: Das Bild zeigt eine neu angelegte Strasse in Berlin mit der dümmsten möglichen Streckenführung für den Veloweg.

Ich bin kein Berliner  Big Grin
So dumm finde ich das gar nicht.
In D darfst du mit dem S-Pedelec sowieso nicht den Radweg nutzen, du würdest also die Straßenbahn (Tram) immer links "überholen". Auf vielbefahrenen Radwegen macht es mit dem Stromer auch keinen Spass.
Außerdem, wie hätte man es (auf dem Foto) denn besser machen können? Würde man die Straßenmitte zum Radweg umfunktionieren, dürften dort keine Kraftfahrzeuge mehr fahren. Das kann man im Autoland D aber nicht verargumentieren.
Eine andere Frage ist, ob man Straßenbahnen nicht durch Busse ersetzen könnte, um dann eine Busspur mit dem Radweg zu tauschen.
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#4
Es ist leider nichts neues, das Planung nicht der optimalen Praxis entsprechen. Auch weil viel Einfluss von außerhalb (Lobby) dort das beste für sich herausholen will. Man werfe einfach mal einen Blick auf die Historie des öffentlichen Nahverkehrs in den USA, der irgendwann verschwunden ist, weil die Öllobby und co die Busse und Bahnen aufgekauft und verschrottet haben, damit mehr Menschen mehr Autos bewegen und damit mehr Benzin und Disel gekauft werden muss - das verknüpfte man mit "freedom" und keiner hats gemerkt.

So läuft es zum Glück nicht in Europa, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass da dennoch alles mögliche unternommen wird um möglichst viel verbrennergetriebenen individualverkehr zu generieren. Und weil solch eine Pendlermaschine weder für Autobauer, noch für Ölverkäufer eine gute Sache ist, wäre es doch naheliegend, wenn diese durch Lobbyarbeit alles erdenkliche versuchen ihre Absätze hoch zu halten und alles andere durch Regularien, Gesetze, etc zu verhindern oder zu erschweren.

Man stelle sich nur vor, es gäbe Pendlerstraßen für S-pedelecs in Deutschland und diese würden dem Radverkehr nicht nur gleichgestellt, sondern auch noch vom Staat gefördert?! (Ähnlich wie in Luxemburg) Natürlich gibt es die Möglichkeit dies als Jobrad zu ordern, aber wer mehr als 20km zur Arbeit pendelt, für den lohnt es sich wegen der Kilometerbesteuerung nicht mehr - daher ist das keine wirkliche Förderung.

Ich bin der Meinung und auch dafür, dass Innenstädte autofrei werden und man nur noch einfahren darf, wenn man dort wohnt oder anliefert.

Auch sollten Radwege öfters saniert und ausgebaut werden. Bei den aktuellen Zuständen kann man darauf größteneils keine 45kmh fahren, sondern nur 20.

Straßenbahnen finde ich sogar besser als Busse - weil sie über Strom laufen und länger halten als ein Bus.
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#5
Eigenartige Argumentation. Wenn man einem Verkehrsmittel Platz weg nehmen muss, dann dem Autoverkehr. Der ÖV hat grosses Potenzial den Autoverkehr zu verringern. In der Stadt können sich ÖV und Micromobilität den Platz wunderbar teilen. 
Tramschienen können für Radfahrer sicher gebaut werden. 
https://www.golem.de/news/innotrans-die-...36663.html
Die Busspuren sind in der Schweiz eh meistens für Radfahrer frei gegeben. 

Ich sehe da kein Konfliktpotenzial. Klar ist es von der Energiebilanz sinnvoller das Rad/Pedelec/S-Pedelec zu nutzen. Aber nicht jeder will das und für diejenigen braucht es einen vernünftig nutzbaren und gut ausgebauten ÖV.
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#6
(01.07.2022, 11:18)Scultetus schrieb: Außerdem, wie hätte man es (auf dem Foto) denn besser machen können? Würde man die Straßenmitte zum Radweg umfunktionieren, dürften dort keine Kraftfahrzeuge mehr fahren. Das kann man im Autoland D aber nicht verargumentieren.

Das Bild zeigt keine Verkehrsflächenverschwendung sonder die dümmste aller möglichen Streckenführungen:


Der Veloweg wird bei der Tramhaltestelle über das Trottoir geführt. Hält ein Tram, ist die Durchfahrt wegen der Passagiere auf dem Perron unmöglich. Ist kein Tram da, muss dennoch verlangsamt werden, weil Fussgänger keine mobilen Kippstangen sind und der Stromer nicht im Weltcup-Slalom unterwegs ist.

Das Tram ist das langsamste aller möglichen Verkehrsmittel. Die Links-Grünen Verkehrsplaner verwenden es als mobiles Verkehrshindernis: Es bremst denn restlichen Verkehr aus. Somit ist der Nachteil gemildert - auch auf Kosten der Stromer Fahrer.

Die beste Lösung ist die Verkehrsentflechtung, wie sie im Bild unten gezeigt wird. Das Tram hält bei der Traminsel mit dem Wartehäuschen und der restliche Verkehr passiert ungehindert.


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#7
(07.07.2022, 08:03)bluecat schrieb:
(01.07.2022, 11:18)Scultetus schrieb: Außerdem, wie hätte man es (auf dem Foto) denn besser machen können? Würde man die Straßenmitte zum Radweg umfunktionieren, dürften dort keine Kraftfahrzeuge mehr fahren. Das kann man im Autoland D aber nicht verargumentieren.

Das Tram ist das langsamste aller möglichen Verkehrsmittel. Die Links-Grünen Verkehrsplaner verwenden es als mobiles Verkehrshindernis: Es bremst denn restlichen Verkehr aus. Somit ist der Nachteil gemildert - auch auf Kosten der Stromer Fahrer.

Ist es aber nicht die Absicht der Verkehrsplaner, den Verkehr generell zu bremsen? Ich habe hier im Forum mal gelesen, dass eben genau das Fahrrad (und das Ebike) dazu geeignet sei. Wenn man schon nicht Tempo 30 innerorts verfügen kann (ist offenbar ein sehr komplexer und langwieriger Prozess), dann macht man es halt so, dass sich Velos/Ebikes und Autos/Lastwagen die Strasse teilen und erreicht so eine Verlangsamung des Verkehrs generell. Dass man hierzu auch das Tram benutzt, überrascht ja eigentlich nicht.

Ich tue mich generell etwas schwer mit den teilweise wirklich lebensmüde rasenden Ebike-Fahrern. Und das gilt auch auf entflechteten Wegen/Strassen, weil es dort ja auch "normale" Velofahrende hat, die überholt werden müssen. Ich reduziere jedenfalls immer massiv mein Tempo, wenn ich "normale" Velos überhole.
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#8
(07.07.2022, 10:53)liggi schrieb: Ich reduziere jedenfalls immer massiv mein Tempo, wenn ich "normale" Velos überhole.


Ja, effektiv überhole ich nur noch mit "Schritttempo schneller" um das Erschrecken so stark wie möglich zu minimieren ... auf normalen Radwegen

Auf Nebenstraßen wie irgendwelchen Bauernwegen mit genug Platz nehme ich dann aber meist extra mehr Seitenabstand statt weniger Geschwindigkeit.

Oder auch eine Kombination von beidem.

45er Pedelecs sind, zumindest in Deutschland, Exoten. Da liegt die Hauptverantwortung um Stresssituationen zu vermeiden dann bei uns.
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#9
(03.07.2022, 18:00)JM1374 schrieb: Der ÖV hat grosses Potenzial den Autoverkehr zu verringern.

Ich kann kein weiteres Potential erkennen. ÖV fährt, wer muss, nicht wer will.

Stromer fährt, wer will, nicht weil er muss.

Damit mehr Leute "wollen" muss sich die Situation in den Städten und Agglomerationen verbessern. Natürlich können Micromobilität und ÖV parallel exisitieren - abner nur paritätisch!

Leider ist es so, dass der ÖV den Stromer bisher abdrängt. Das Manöver im Video bekommen einige hier im Forum gewiss auch mit einem Stromer mit breitem Lenker hin. Ich nicht. Es gäbe eine sichere alternative Route, aber die ist für Stromer gesperrt...

[Video: https://vimeo.com/544224634]
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#10
(08.07.2022, 22:49)bluecat schrieb:
(03.07.2022, 18:00)JM1374 schrieb: Der ÖV hat grosses Potenzial den Autoverkehr zu verringern.

Ich kann kein weiteres Potential erkennen. ÖV fährt, wer muss, nicht wer will.
Stromer fährt, wer will, nicht weil er muss.

Theorie vs. Wirklichkeit. ÖV geht mal gar nicht!
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